Die Poesie des Augenblicks
23. Februar 2024
Es sind schon mindestens 6 Wochen vergangen seit meinem letzten Blogbeitrag. Das Jahr hat begonnen und nach wochenlangem „gråvejr” lässt der Frühling sich nun nicht mehr aufhalten.
Ausstellungen in 24
Die Ausstellungs-Planung für dieses Jahr ist beinahe abgeschlossen:
22. bis 24. März, Offenes Atelier 15. bis 28. Juni, Gruppenausstellung mit Ærøer Künstlern im Røde Pakhus 06. bis 12. Juli, Ausstellung im Havehuset in Ærøskøbing 29. Oktober bis 01. November, Offene Türen im Atelier
In der Saison wird das Atelier nicht nur am Donnerstagvormittag, sondern an mehreren Tagen der Woche geöffnet sein. Vielleicht sehen wir uns ja dort.
Blick ins Atelier
Mitten im nicht enden wollenden grauen, dunklen Matschwetter flüchtete ich mich über eine alte wackelige Leiter in ein Land voller Licht und Poesie. Dabei entstand eine Reihe Arbeiten in hellen Farben. In Bildern und Fotos steht eine Leiter in falscher Dimension, haltlos.
Im Garten steht eine alte Leiter. Wo sie wohl hinführt?
Die ganze Zeit über war mir nicht klar, was mich an der Leiter so gefesselt hat. Jetzt, wo die Nachmittage heller sind und auch die Sonne gelegentlich schon warm ist, ahne ich, dass mir die kleine Leiter über den Winter geholfen hat.
Pinselführung
Im Juli letzten Jahres malte ich ein Bild auf Papier, das mich seitdem nicht mehr losließ. Daraus entstand die Idee zu dem Bilderzyklus, der nun beinahe fertig ist. Aus meinem Archiv habe ich Bilder geholt, die ich lange schon übermalen wollte. Jetzt war es so weit. Von den übermalten Bildern ließ ich mich zu neuem Ausdruck anregen. Ich genoss die Ölfarbe, die ich dieses Mal für meine Malerei gewählt hatte. Die schmiert so schön! Es lassen sich ganz weiche Übergänge mit ihnen malen, die einen haptisch starken Ausdruck haben. Das „Motiv“, die Linien für die Leiter, und in einigen Fällen auch andere Formen, kratzte ich aus der neuen Übermalung heraus. So kam das Darunterliegende doch wieder zum Vorschein.
Ziele
Es war mir wichtig, dass die Leiter wenig oder gar keinen Halt hat. Auch woran sie sich lehnt sollte unklar bleiben. Erst dann entstand für mich die leise Spannung, nach der ich gesucht habe. Die Leiter durfte nicht so aussehen, als könnte ich sie tatsächlich besteigen. Es sollte nur möglich sein, sie von Weitem zu betrachten und über ihr Potential nachzudenken. Wenn diese Konstellationen zusammenkamen, war ich zufrieden mit meiner Arbeit.
Quelle
Trotz dem eher abstrakten Ausdruck dieser Bilder, habe ich vor meinen inneren Augen ein genaues Bild von einem Garten im diesigen Morgenlicht in dem an einem alten Obstbaum eine vergessene Leiter lehnt. Wann wurde sie zuletzt benutzt? Wer hat sie dort vergessen und warum? Wo ich dieses Bild jemals gesehen habe, kann ich nicht sagen. Aber dieses innere Bild mit dem dazugehörigen Gefühl zwischen Sehnsucht und Hoffnung ist der innere Kern des neuen Bilderzyklus „Im Garten steht eine alte Leiter“.
Mehr
Mehr Abbildungen von den Malereien findest du auf der Website bei „Malerei“ und „Kleine Formate“. Einige Ideen zu diesem Bilderzyklus habe ich noch im Kopf. In den nächsten Wochen will ich sie verwirklichen.
Vi ses
Einen guten Start in den Frühling, hoffentlich regnet es nicht mehr so viel. Im März melde ich mich zurück.
Kære Hilda
Jeg har med stor fornøjelse læst din blog for februar, og jeg holder så meget af din stige og værkerne, som den har inspireret dig til.
Netop det, at stigen ikke har et holdepunkt, kan være et symbol på frihed og måske en opstigning til et nyt niveau, en udvikling, og du har jo f.eks. arbejdet med olie i denne proces og udviklet gamle værker til nye.
Jeg synes, at du skriver så godt og poetisk om din proces her i vinterens løb. Tak for det.
Kærlig hilsen
Marianne
Mange tak, Marianne. Jeg er meget glad for det, du taler om. Især når jeg prøver at tale om min kunst på dansk.
Hilda