16.09.22
Bis Mittags hat es gesaust und gebraust. Der kräftige Wind war richtig laut. Jetzt, um kurz vor sechs ist es mucksmäuschenstill. Draußen sind nur die Äpfel zu hören, die mit einem dumpfen plopp auf den Rasen fallen. Gelegentlich ruft das junge Schaf auf der Weide gegenüber. Kein Auto, keine Stimmen, keine Musik, vollkommene Stille. Die Septembersonne scheint warm durch das Fenster. Heute Nachmittag habe ich in den Pigmenten gewütet. Das Bild auf der Staffelei hat einen vollständig anderen Charakter bekommen. Blau ist jetzt da. Die Lasuren legen sich Schicht um Schicht übereinander. Noch bin ich nicht zufrieden. Ich brauche noch mehr Zeit. Müde und ratlos verlasse ich das Atelier. Erstmal die Paletten reinigen und dann nach einer Pause, mit frischen Farben und ausgeruhten Augen, wird es weiter gehen.
3.
16.09.2022
… wie spannend. Irgendetwas in dir kann dir sagen: „So noch nicht“. Da muss es noch etwas anderes besseres (?), passenderes (?) geben. Ein innerer Wegweiser? Antreiber? Eine weise Frau, die weiß, wo der Schatz ist, aber dir den Fundort nicht so einfach verrät. Sie weiß, dass es besser für dich ist, dass du ihn selbst findest, weil du dabei das Finden lernst, nicht nur das Suchen oder das Einfach-so-lange-warten-bis-einer-kommt-und-es-dir-Sagt. Letztes kann man auch lernen, eintrainieren, weil man es zu oft macht. Es geht vielleicht ums Finden lernen. Was denn?
Vielleicht das mit den Grenzen, das du aus dem Gelben ins Blaue mitgenommen hast. Mir als Betrachter wäre das wichtig.
Das Kinderbuch „Panama“ oder so von Janosch. Der Tiger sagt zum Bär oder umgekehrt: „Komm, wir gehen in den Wald, Pilze finden“. Ich fand das super und meine Kinder auch.
Gestern waren wir im Wald, Pilze finden. Sind „in die Pilze gegangen“, wie man hier sagt. Fette Beute. Lecker Essen.