Zurück zur Malerei

13.05.23

Vier Wochen ist es her seit meinem letzten Blogbeitrag. Es ist derweil Frühsommer geworden. Auch gibt es einiges zu berichten:

  • Blick zurück auf die Serie „Lystfisker“
  • Zurück zur Malerei
  • Vorbereitung auf die Saison
  • Farbexplosion auf der Insel

Blick zurück auf die „Lystfisker“

Meine Besucher*innen an den offenen Ateliertagen im April hatten viele Fragen und freuten sich, mir beim Drucken zusehen zu können. Während dieser Tage entstanden noch einige Varianten des Motivs und ich wurde routinierter im Umgang mit den Farben und dem Drucken. Mehr zu der Serie japanischer Holzschnitt kannst du hier lesen.

In den folgenden Tagen experimentierte ich noch mit bearbeiteten Holzstücken, die ich mit Klettband auf einer Platte befestigte. Nach mehreren Versuchen legte ich meine Ideen zu Seite. Das Papier gefiel mir nicht und mein Barren gab endgültig seine Funktion auf. Inzwischen habe ich auch das japanische Papier besorgen können, dass mir empfohlen wurde. Auch ein neuer Barren wartet. Ich bin neugierig darauf, ob es mir gelingen wird, eine Technik zu entwickeln, die die Ästhetik des Druckes mit meiner Vorliebe für prozesshaftes Arbeiten verbindet. Meine Ideen müssen aber vorerst im Skizzenbuch bleiben, denn ich bin zur Malerei zurückgekehrt.

Zurück zur Malerei

Keilrahmen mit Leinwand bespannen und grundieren, dieses langsame Heranschleichen an die Verwirklichung einer diffusen Idee, mache ich wirklich gerne. Und schon zu diesem frühen Zeitpunkt stelle ich schon viele Weichen, die das Ergebnis beeinflussen. Ich entschied mich für Jute als Malgrund. Sie ist sehr grob und unterscheidet sich sehr stark von der glatten Oberfläche der Arbeiten, die ich zuvor gemacht habe. Als Grundierung entschied ich mich für Gesso. Ein stark saugender und auch rauer Grund, wenn ich die Schichten nicht anschleife, was ich nicht getan habe. Und schließlich wechselte ich auch den Binder. Statt wie bisher Acrylbinder, verwende ich zur Zeit Eitempera. Ein wenig hat es auch mit Umweltaspekten zu tun. Es macht Spaß daran zu denken, dass das Ei, dass ich hierfür verwende, von dem Huhn aus der Nachbarschaft kommt. Vor allem aber hat es andere Eigenschaften. Es ist ein langsames Medium. Wenn ich Leinölfirnis verwende, braucht es aber auch nicht zu lange um übermalbar anzutrocknen. Das passt gut zu meiner Malweise, weil ich gerne viele Farbschichten übereinander lege. Während ich bei Acrylfarben schnell arbeiten muss, denn die Farbe trocknet rasch, kann ich mit der Eitempera lange an den Feinheiten der Flächen und vor allem deren Rändern malen. Wie sich herausstellte sind mir die Ränder sehr wichtig. Sie sollen unscharf sein ohne dilettantisch zu wirken und gleichzeitig Raum lassen für die darunter liegenden Farben.

Meinen Farbraum grenzte ich stark ein, um mit wenigen Farben eine Vielfalt an Nuancen zu entwickeln. Nach einigen Versuchen mit Mischungen aus Pigmenten, entschied ich mich für die Farben Berliner Blau, Primärblau und Chromoxidgrün, rein. Als Opposition kam Lichter Ocker hinzu, den ich später mit Eisenoxidbraunsepia ergänzte oder ersetzte. Gestern landete doch noch eine Prise Kadmiumrot im Farbtopf! Und schließlich ganz wichtig: Titanweiß und Zinkweiß. Denn es geht mir ja immer noch darum, von dem alles durchdringenden Licht auf der Insel zu erzählen.

Entstanden ist bis jetzt ein stilles Bild. Ich schaue es an und spüre Stille. So habe ich es „Stiller Morgen“ genannt. Zur Zeit entsteht ein zweites Bild gleicher Größe (80 x 100 cm). Während ich die Farben setzte, fiel mir der passende Titel ein: „Sonntagsspaziergang“.

Stiller Morgen, 80 x 100 cm. Eitempera auf Juteleinwand
Stiller Morgen, 80 x 100 cm. Eitempera auf Juteleinwand

Parallel enstanden auf aufgezogenem und mit Gesso grundiertem Aquarellpapier zwei Arbeiten im Format 40 x 50 cm: „Heimfahrt“ und “Fensterplatz“. Hatte ich vielleicht unsere Reise nach Kiel im Hinterkopf? Während die Flächen mit den gleichen Farben entstanden wie auf der Leinwand, setzte ich die Linien mit Ölstiften. Weil die Ölstifte noch fetter als die Eitempera sind, konnte ich die darüber liegenden Schichten mit dem Messer wieder abkratzen. Das erinnerte an Kindertage, als ich aus Wachskreidebildern Geheimnisse aus der dunklen obersten Schicht herauskratzte. Diese beiden Bilder sind eine Weiterentwicklung meiner Serie Blå over blå, die ich im vorletzten Jahr gemacht habe. Sie kommen beide mit in die Ausstellung, die Anfang Juni in Ærøskøbing stattfindet.

Vorbereitung auf die Saison

Mein neues Faltblatt ist richtig schön geworden. Mein neues Logo ist erstmals in meinem Faltblatt zu sehen. Sogar alle Udstillingsdatoer in diesem Jahr finden sich in dem neuen Faltblatt. Im letzten Jahr war meine einzige Präsentation außerhalb meines Ateliers die Ausstellung im Café Krogkildegaard in Tranderup, hier auf der Insel. In diesem Jahr werde ich zusätzlich an zwei Ausstellungsorten meine Arbeiten zeigen und anbieten: in dem kleinen schnuckeligen Gartenhaus in Ærøskøbing, es gehört zum Museum und steht dem Kunstverein für Ausstellungen zur Verfügung, und im ”Røde Pakhus” , einem historischen Holzhaus in Marstal, direkt im Hafen. Darauf freue ich mich natürlich sehr, ja ich bin auch ganz schön aufgeregt. Meine nächste dringende Aufgabe, ist die Werbung für diese Ausstellungen. Das habe ich mir für die kommende Woche vorgenommen. Gleichzeitig möchte ich meine Arbeit im Atelier dringend fortsetzen. Da ist noch was in der Schwebe.

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