Artist Statement
Ich bewundere die Prägnanz japanischer Haiku, die Kontemplation in den Werken von Agnes Martin und Marc Rothko und die prachtvolle Farbigkeit im Spätwerk von David Hockney. In der Stille der Musik von Eric Satie und Jan Garbarek atme ich auf. Voller Bewunderung reist meine Vorstellungskraft mit den Schriftstellern, die in der Lage sind mit ihrer Sprache Bilder und Orte zu schaffen, die den ganzen Menschen umfassen.
Seit vielen Jahren erforsche ich den schmalen Grat, an dem eine Linie aufhört einen Gegenstand zu beschreiben und beginnt sich befreit im Raum zu bewegen. Ebenso sehr vergnügt es mich, wenn ich beobachte wie die Linie, die der von mir geführte Stift auf dem Malgrund hinterlässt, sich zu Gegenständlichem biegt, legt und streckt.
Ich spiele gerne mit der Bereitschaft des Gehirns kleine Andeutungen zu interpretieren. In den Mustern alter und neuer Textilien entdecke ich eine Bildsprache, die mich inspiriert. Sie fließt auch in meine Bilder ein.
Ich suche nach der Leichtigkeit in meiner Kunst. Dazu brauche ich manchmal die große Geste und ein anderes Mal die Präzision. Meine Linien entstehen, wenn sie sanft sein sollen, aus flüssigen Farben, wie Tuschen, Tinten und verdünnten Acrylfarben. Wenn sie rau und kraftvoll oder aggressiv sein sollen, setze ich sie mit großem Nachdruck aus Ölstiften oder Kreiden.
Gerne baue ich mir meine eigenen „Handverlängerer“, oder male auch mal mit der bloßen Hand. Um die Farben in ihrer intensivsten Leuchtkraft zu erhalten, verwende ich Pigmente, die ich mit Eitempera oder Acrylbinder binde.
Mein Aufenthalt in Dänemark am Meer schenkt mir ganz neue Begegnungen, Eindrücke und Erfahrungen.
Hilda, Oktober 2021